Figurenbilder (1985 bis 1987)
Ab 1985 widmete sich Ulf Petermann der menschlichen Figur und erarbeitete den Bilderzyklus "Kein Grund aufzustehen". Dabei versuchte er, gesellschaftliche Missstände nicht durch bildinhaltliche Provokation wie sein Lehrer Harald Duwe darzustellen, sondern zeigte sie auf ruhige aber dennoch offensichtliche Weise.
Petermann zeigte, wie es Menschen in ihren "eigenen vier Wänden" ergeht. Sein Motiv war in der Phase der vereinzelte Mensch in kargen Räumen, dessen einziger Kontakt zur Außenwelt ein Fenster oder Fernsehgerät ist. Die jeweilige Figur in seinen Bildern zeigt körperliche Passivität. Aktiv scheint nur der Kopf zu sein. Gedanken schwirren durch den Raum.
Die Bilder dieses Zyklus erinnern stark an Werke des US-amerikanischen Realisten Edward Hopper. Bei Petermanns 1986 gemaltem Werk "Auf dem Bett sitzende Frau" drängt sich der Vergleich zu Hoppers Bildern förmlich auf. Ulf Petermannn malte neben der menschlichen Figur gelegentlich Landschaften. 1987 beteiligte sich Petermann in der Gruppenausstellung "Bildnis - Stilleben - Landschaft" im Warleberger Hof des Kieler Stadtmuseums, die parallel zur großen Harald Retroperspektive in der Kieler Kunsthalle stattfand. Ehemalige Schüler des Kunsthochschullehrer Duwe präsentierten ihre Arbeiten in Gedenken an ihren 1984 verstorbenen Mentor. 1987 schloss Petermann den Zyklus "Kein Grund aufzustehen" ab.

Bilder
oben: Liegender, 1985
unten: Auf dem Bett sitzende Frau, 1986